
Barbesitzer Harry Schmuderl (Gerhard Eismann, Mitte) versucht, den Streit der wütenden Ehefrau Grete (Diana Gronauer, links ) und Bardame Lola (Sandra Rupprecht, rechts ) zu schlichten. Bild: stn
Erotischen Blick perfekt eingeübt
„Schabernak“ lüftet bei Premiere Geheimnis um Baum am Stadtplatz – Publikum begeistert
Neustadt/WN. (stn) Gleich mit zwei Höhepunkten starteten die Laienschauspieler der Gruppe „Schabernak“ einen Dauerangriff
auf die Lachmuskeln der über 100 Premierenbesucher. Den Saal zum Beben aber brachte Gustl (Peter Reiser), als er den
„wahren“ Grund für den baumlosen Stadtplatz preisgab.
Mit der Komödie „Gib dem Affen Zucker“ nach Hans Schwarzl gelang es der Truppe um Regisseur Max Peter, ein rundum gelungenes Paket an
volkstümlicher Unterhaltung zu liefern. Das Publikum honorierte die schauspielerischen Fähigkeiten der Akteure immer wieder mit Szenenapplaus.
Eine Paraderolle hatte Peter Reiser als Stammgast und Lebensphilosoph Gustl. Mit seinen Weisheiten über die Finanzwelt, aber auch seiner Meinung
über das Führen eines Lokals bringt er Wirt Karl Staudinger (Gerhard Steiner) immer wieder zu Wutausbrüchen. Die Dorftratsche Mimi
(Monika Steger) wird Opfer seiner spitzfindigen Äußerungen. Als Lebensretter hingegen erweist er sich für den verliebten, aber noch unerfahrenen
Peter Wimmer (Martin Schmidberger). Gerade beim Einüben des erotischen Blicks brillierte Reiser mit hervorragender Gestik
und Mimik.
Stammlokal verloren
So gelingt es dem verklemmten Peter schließlich unter Gustls Mithilfe, seine heimliche Liebe, die Wirtstochter Ilse (Tina Storm), zu erobern. Den
absoluten Kracher aber liefert Gustl, als er den Verlust seines Stammlokals Scherm beklagt und dabei den wahren Grund für den baumlosen Stadtplatz
herausfindet.
Alle Hände zu tun hatten Wirt Karl und sein Freund, Bürgermeister Max Enzinger (Max Peter), den eingeschüchterten Tischlermeister Luis
Wimmer (Stefan Kuhnle) mit auf ihren alljährlichen Ausflug in die Stadt, vor allem aber in das Nachtleben in Harrys Bar, mitzuschleppen. Durch
Mimi Intrigenspiel erfuhren die Ehefrauen Herta Staudinger (Christine Rupprecht), Elfi Enzinger (Maria Kunz) und Grete Wimmer (Diana
Gronauer) von deren nächtlichen Eskapaden. Und so wollen sie durch übertriebenen Abschiedsschmerz ihren Ehegatten die Reise in die Stadt
vermiesen.
Luis fällt auch glatt darauf rein, so dass ihn die Freunde Max und Karl aus dem Haus schleppen müssen. Während sich die Männer in der
Stadt vergnügen, revanchieren sich die Damen durch einen Aufenthalt im Haslinger Hof. Wegen der ständigen Jammerei von Luis kehren die
drei Kumpels frühzeitig nach Hause zurück. Wirt Karl trifft fast der Schlag, als er am Morgen Gustl betrunken und schlafend im Wirtshaus vorfindet.
Von ihm erfährt der Wirt, dass die Frauen angeblich beim Wallfahren in Altötting sind und seine Tochter Ilse die Nacht mit dem jungen
Wimmer verbrachte.
Schließlich kehren auch die drei Frauen wieder zurück, und ein ominöser Anruf von einem Herrn Josef vom Haslinger Hof sorgt für helle
Aufregung unter den Ehegatten. Die Situation eskaliert, als Nachtklubbesitzer Harry Schmuderl (Gerhard Eismann) mit seiner Bardame Lola
(Sandra Rupprecht) auftaucht, um dem Bürgermeister die vergessene Aktentasche zu bringen. Dabei kompromittiert die reizvolle Lola die drei
„biederen“ Ehemänner.
Viel Lokalkolorit und das Einbeziehen des Publikums trugen auch mit zum Erfolg der Premiere bei. Langer Applaus war Lohn für die wochenlangen
Proben. Großen Beifall ernteten auch Beate Bauer, Susanne Hausdorf und Olli Schwab mit ihrem Vorspann, den Regisseur Max Peter
selbst verfasst hatte. Mit Gstanzln, von Christine Rupprecht und Monika Steger verfasst, bereiteten Peter Reiser und Gerhard Eismann die Zuschauer
auf die folgenden Akte vor. Musikalisch begleitet wurden sie von Martin Bauer, Max Peter sowie Reinhard Fukerider, der extra aus Paderborn
anreist. Zum Erfolg des Abends trug auch das hervorragende Bühnenbild von Ehrenmitglied Fritz Karg bei, ebenso die Technik und Special-
Effekts von Martin Steger.
Neu zum Team hinzu gestoßen ist Nicole Gotthard, die sich um die Maske kümmerte. Souffleuse war Lilli Peter. Für das leibliche Wohl der
Besucher in den Pausen sorgte in bewährter Weise Pächterin Marlies Kunz.
Restkarten noch zu haben
Für die beiden Abendvorstellungen am Freitag und Samstag um 20 Uhr sowie die Nachmittagsaufführung am Sonntag um 14.30 Uhr gibt es
noch Restkarten beim Markgrafen-Getränkemarkt von Edith Nowy neben dem Penny-Markt.
|