Pressebericht

Der Neue Tag, Mo. 18.11.2013


Die Gstanzlsänger Peter Reiser, Monika Steger und Gerhard Eismann (von links) sowie Martin Steger an der Gitarre sorgten für prächtige Pausenstimmung. Bild: stn

„Männer denken, Weiber lenken“

Laienspielgruppe Schabernak schießt wieder einmal den Vogel ab - Riesenapplaus für das gesamte Ensemble

Neustadt/WN. (stn) Mit langanhaltendem Applaus bedankten sich die rund 100 Zuschauer für die hervorragende Darbietung der Laienspielgruppe Schabernak bei der Premiere des Schwanks „Der Jubiläumstaler“ im Pfarrheim St. Martin. Regisseur Max Peter war es wieder einmal gelungen, ein perfekt auf das Ensemble zugeschnittenes Stück zu inszenieren.

Peter Reiser brillierte in der Hauptrolle als Bürgermeister und Gastwirt Sepp Strohegger. Mit seiner überzeugenden Gestik und Mimik brachte er die Leute oft zum Lachen. Dies gelang ihm auch durch seinen Versuch, mit der Gemeindesekretärin Klara Emsig (Sandra Rupprecht) sowie der Archivarin Adele Korntaler (Diana Gronauer) vom Staatsministerium Hochdeutsch zu sprechen.

Hoch verschuldet?

Die Archivarin wurde ins Dorf gefahren von ihrem Chauffeur Theo (Olli Schwab), um Sepp und dessen Gemeinderatskollegen Schorsch Steinbeißer (Stefan Kuhnle), Karl Frischlinger (Gerhard Steiner) und Wastl Rott (Max Peter) über die Existenz eines Jubiläumstalers zu informieren. Daraufhin machten sich die Männer auf die geheime Suche nach der wertvollen Münze. Dazu musste Sepp das Grundstück vom vermeintlich hoch verschuldeten Franz Schreiner (Martin Schmidberger) erwerben, der ausgerechnet in dessen Tochter Maria (Maria Kunz) verliebt ist. Franz war aber bereits von Knecht Isidor (Gerhard Eismann) über die Lage informiert.

Erschwert wurden die Nachforschungen dadurch, dass die Archivarin nach einem Trinkgelage spurlos verschwunden war. Und hier kam die vorlaute und derbe Magd Zenzi ins Spiel. Sie wurde in hervorragender Weise von Beate Bauer verkörpert. Von nun an zog sie die Fäden, indem sie zuerst einmal die Ehefrauen Hilde Strohegger (Monika Steger) und Hermine Frischlinger (Christine Rupprecht) in die Pläne des starken Geschlechts einweihte.

Dann deponierte sie im Schrank eine Schaufensterpuppe, die der Archivarin ähnelte. Diese hielt Sepp prompt für die tote Staatsdienerin. Panik machte sich unter den Männern breit. Zu allem Überfluss kündigte sich auch noch die Kripo an.

Letztendlich kam aber alles anders. Passend zu ihrer Rolle beendete Zenzi das Stück mit den Worten: „Die Männer denken, und wir Weiber lenken.“ Der Truppe gelang es auch wieder, dem Stück ordentlich Lokalkolorit zu verleihen. Natürlich durfte dabei auch die neue Tiefgarage nicht fehlen. Besonders gut kam beim Publikum das „Zwischenspiel“ am Ende des zweiten Aktes an, bei dem der Handlungsort in den Zuschauerraum verlegt wurde. Einmalig war auch das „Gstanzlsingen“ in den Pausen. Der Text stammt von Monika Steger, die zusammen mit Gerhard Eismann und Peter Reiser musikalisch auf die Handlung einging. Begleitet wurden sie von Martin Steger auf der Gitarre. Perfektioniert wurde die Aufführung, wie alle Jahre durch die Spezialeffekte von Techniker Martin Steger sowie die besondere Beleuchtung.

Renovierung auf Eis?

Ehrenmitglied Fritz Karg sorgte ein beeindruckendes Bühnenbild und Nicole Gotthard für das gute Aussehen der Akteure. Arbeitslos blieb an diesem Abend Souffleuse Lilly Peter. In den Pausen vertrieb Pächterin Marlies Kunz Hunger und Durst. Wehmut kam auf, als sich Vorsitzender Gerhard Steiner mit einem Blumenstock bei der Pfarrheimpächterin für die langjährige harmonische Zusammenarbeit bedankte.

Die Laienschauspieler fühlten sich im Pfarrheim zu Hause. Aufgrund der Pläne der Diözese wird die Pächterwohnung zurückgebaut und das Pachtverhältnis endet im Januar. Nach neuesten Informationen sollen jetzt angeblich die Renovierungspläne auf Eis gelegt werden. „Da sieht unsere Zukunft schon wieder etwas rosiger aus“, meinte Steiner.