Die Gstanzlsänger Peter Reiser, Monika
Steger und Gerhard Eismann
(von links) sowie Martin Steger an
der Gitarre sorgten für prächtige
Pausenstimmung. Bild: stn
„Männer denken, Weiber lenken“
Laienspielgruppe Schabernak schießt wieder einmal den Vogel ab - Riesenapplaus für das gesamte Ensemble
Neustadt/WN. (stn) Mit langanhaltendem
Applaus bedankten sich die
rund 100 Zuschauer für die hervorragende
Darbietung der Laienspielgruppe
Schabernak bei der Premiere
des Schwanks „Der Jubiläumstaler“
im Pfarrheim St. Martin. Regisseur
Max Peter war es wieder einmal gelungen,
ein perfekt auf das Ensemble
zugeschnittenes Stück zu inszenieren.
Peter Reiser brillierte in der Hauptrolle
als Bürgermeister und Gastwirt
Sepp Strohegger. Mit seiner überzeugenden
Gestik und Mimik brachte er
die Leute oft zum Lachen. Dies gelang
ihm auch durch seinen Versuch,
mit der Gemeindesekretärin Klara
Emsig (Sandra Rupprecht) sowie der
Archivarin Adele Korntaler (Diana
Gronauer) vom Staatsministerium
Hochdeutsch zu sprechen.
Hoch verschuldet?
Die Archivarin wurde ins Dorf gefahren
von ihrem Chauffeur Theo (Olli
Schwab), um Sepp und dessen Gemeinderatskollegen
Schorsch Steinbeißer
(Stefan Kuhnle), Karl Frischlinger
(Gerhard Steiner) und Wastl
Rott (Max Peter) über die Existenz eines
Jubiläumstalers zu informieren.
Daraufhin machten sich die Männer
auf die geheime Suche nach der
wertvollen Münze. Dazu musste
Sepp das Grundstück vom vermeintlich
hoch verschuldeten Franz
Schreiner (Martin Schmidberger) erwerben,
der ausgerechnet in dessen
Tochter Maria (Maria Kunz) verliebt
ist. Franz war aber bereits von
Knecht Isidor (Gerhard Eismann)
über die Lage informiert.
Erschwert wurden die Nachforschungen
dadurch, dass die Archivarin
nach einem Trinkgelage spurlos
verschwunden war. Und hier kam die
vorlaute und derbe Magd Zenzi ins
Spiel. Sie wurde in hervorragender
Weise von Beate Bauer verkörpert.
Von nun an zog sie die Fäden, indem
sie zuerst einmal die Ehefrauen Hilde
Strohegger (Monika Steger) und Hermine
Frischlinger (Christine Rupprecht)
in die Pläne des starken Geschlechts
einweihte.
Dann deponierte sie im Schrank
eine Schaufensterpuppe, die der Archivarin
ähnelte. Diese hielt Sepp
prompt für die tote Staatsdienerin.
Panik machte sich unter den Männern
breit. Zu allem Überfluss kündigte
sich auch noch die Kripo an.
Letztendlich kam aber alles anders.
Passend zu ihrer Rolle beendete Zenzi
das Stück mit den Worten: „Die
Männer denken, und wir Weiber lenken.“
Der Truppe gelang es auch wieder,
dem Stück ordentlich Lokalkolorit
zu verleihen. Natürlich durfte dabei
auch die neue Tiefgarage nicht
fehlen. Besonders gut kam beim Publikum
das „Zwischenspiel“ am Ende
des zweiten Aktes an, bei dem der
Handlungsort in den Zuschauerraum
verlegt wurde. Einmalig war auch das
„Gstanzlsingen“ in den Pausen. Der
Text stammt von Monika Steger, die
zusammen mit Gerhard Eismann
und Peter Reiser musikalisch auf die
Handlung einging. Begleitet wurden
sie von Martin Steger auf der Gitarre.
Perfektioniert wurde die Aufführung,
wie alle Jahre durch die Spezialeffekte
von Techniker Martin Steger sowie
die besondere Beleuchtung.
Renovierung auf Eis?
Ehrenmitglied Fritz Karg sorgte ein
beeindruckendes Bühnenbild und
Nicole Gotthard für das gute Aussehen
der Akteure. Arbeitslos blieb an
diesem Abend Souffleuse Lilly Peter.
In den Pausen vertrieb Pächterin
Marlies Kunz Hunger und Durst.
Wehmut kam auf, als sich Vorsitzender
Gerhard Steiner mit einem Blumenstock
bei der Pfarrheimpächterin
für die langjährige harmonische
Zusammenarbeit bedankte.
Die Laienschauspieler fühlten sich
im Pfarrheim zu Hause. Aufgrund der
Pläne der Diözese wird die Pächterwohnung
zurückgebaut und das
Pachtverhältnis endet im Januar.
Nach neuesten Informationen sollen
jetzt angeblich die Renovierungspläne
auf Eis gelegt werden. „Da sieht
unsere Zukunft schon wieder etwas
rosiger aus“, meinte Steiner.
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