Hallo Leute,
hier also der Bericht vom zweiten Tag unserer New York Reise:
Am nächsten Tag begannen wir unseren eng gespickten Terminkalender abzuarbeiten. Als erstes stand eine Bootsfahrt rund um Manhattan an. Dazu stellten wir uns auf die Straße und hielten die nächsten zwei Taxi an. Das ist in New York wirklich kein Problem, denn es fahren hier mehr Taxen auf der Straße herum als normale Autos und das ist jetzt wirklich nicht übertrieben. Schnell das Reiseziel angeben: "Circle Line, Pier 83" und schon geht es ab. Ruck Zuck ist man am Ziel und 8 Dollar für 3 Personen ist auch nicht zu viel Geld (mit Tip versteht sich). Das timing hatten wir auch ganz gut im Griff, denn das nächste Boot sollte in einer halben Stunde ablegen. Komisch war nur das jetzt schon ein Boot ablegen wollte aber nach ein paar Metern Fahrt wieder zurückkam. Erst als das Boot es ein weiteres mal probierte, merkten wir, was los war. Das Eis am Fluß im Hudson River war so dick, das das Schiff nur mit Mühe und etwas Anlauf sich langsam durch das Eis arbeiten konnte. Nach einer halben Stunde hatte sich der Kapitän bis zum freien Fluß vorgearbeitet und konnte dann wieder anlegen, um seine Passagiere aufzunehmen.
Die Fahrt selbst ging zuerst einmal den Hudson River entlang und zum ersten mal konnten wir so richtig die Skyline von New York bewundern. Das nächste Ziel war dann schon die Freiheitsstatue und direkt davor das Ellis Island, die Insel, auf der alle Einwanderer zuerst einmal landen mußten um sich registrieren zu lassen. Die Freiheitsstatue kam mir etwas klein vor, aber das wird wohl daran liegen, das die Amerikaner die Statue immer nur im besten Winkel fotografieren und ich von den Fotografien her immer geglaubt habe, sie sei größer. Ist sie aber nicht. Aber trotzdem ist es schon beeindruckend der Statue mal selbst ins Gesicht zu sehen. Die weiter Fahrt ging dann den East River hinauf. Dabei fährt man unter der Brooklyn Bridge, der Manhattan Bridge und der Williamsburg Bridge hindurch und hat wiederum einen tollen Ausblick auf die wunderschöne Skyline von New York. Das Ganze kann man dann nochmals in umgekehrter Reihenfolge bewundern, denn die Rückfahrt geht genau wieder den selben Weg zurück.
Nach der Bootsfahrt wäre es dann noch ein Highlight gewesen, wenn wir noch einen Rundflug mit den Hubschrauber machen hätten können. Aber es stellte sich heraus, das ein Rundflug von ca. 10 Minuten über 100 Dollar pro Nase gekostet hätte und da haben wir dann lieber gleich das nächste Taxi angehalten. Ziel: World Trade Center.
Im World Trade Center heißt es dann erst einmal anstellen und, man glaubt es kaum, Sicherheitskontrolle. Scheinbar muß man, wenn man etwas mehr vom Erdboden weg ist, sich immer einer Sicherheitskontrolle unterziehen. Aber keiner von uns trug eine Waffe oder Bombe bei sich und so konnten wir ungehindert den Turbo Lift betreten. Dreimal kurz geschluckt (zwecks Druckausgleich) und wir sind oben. Leider konnten wir nicht bis zur obersten Plattform, die im Freien liegen würde, da dort wahrscheinlich Schnee und Eis lag und dadurch Rutschgefahr war. Nicht auszudenken, wenn man da oben ausrutschen und runterfallen würde, da könnte man noch lange darüber nachdenken, was man jetzt falsch gemacht hätte. Aber wir sind nicht ganz hinaufgekommen und keiner ist abgestürzt und wir hatten eine riesige Aussicht von der Inside Plattform. Da kann man ganz New York überblicken und die Hochhäuser, die von unten so riesig waren, sind von oben alle nur Spielzeugklötze. Wir haben dann da oben etwas rumgespielt.... nein, natürlich nicht, wir haben eine Pizza verspeist, die Aussicht noch etwas auf uns wirken lassen (Die Freiheitsstatue sah von dort oben so aus wie eine Handgroße Statue) und sind dann wieder mit dem Lift in die Tiefe geschossen.
Da wohl jeder seine Wanderschuhe an hatte, beschlossen wir etwas herumzulaufen. Es ist schon komisch, wenn man da durch die Häuserschluchten geht und es auf einmal finster wird, da die Häuser alles Licht abschotten. Aber, mutig wie wir sind, haben wir tapfer unser Ziel angesteuert: China Town. Auf einmal waren überall so komische Symbole an allen Plakaten, die Leute wurden immer kleiner und alle kniffen die Augen halb zu, da wußten wir, wir sind da. Das ist schon lustig, auf einmal glaubst du, du bist mitten in Tokio oder sonst irgendwo in China. Die Auslagen der Geschäfte sehen ganz anders aus und in den Imbißbuden hängen überall die Hähnchen mit irgend einem zuckersüß aussehenden Überzug, eine andere Welt auf jeden Fall.
Und gleich hinter China Town liegt dann little Italy. Da ist dann auf einmal alles Italienisch. Aber die Italiener sind ja freundliche Leute. Vor jedem Restaurant stand einer und wollte uns zum Essen einladen. Wir haben dem aber dann ein Café vorgezogen. Wir waren schon lange auf Achse und wurden langsam müde. Wir waren froh endlich ein wenig sitzen zu können. Der Kuchen dort war auch nicht schlecht aber uns zog es doch dann wieder in Richtung Hotel. Also schnell ein Taxi von der Straße aufgegabelt und ab ging es.
Vor dem Hotel haben dann eine verhängnisvolle Entscheidung getroffen: Gehen wir doch noch kurz in die Kneipe „Black Sheep“ auf ein Bierchen und dann ins Hotel zum ausruhen. Es war gerade vier Uhr durch und um sieben wollten wir dann wieder ins Nachtleben aufbrechen. Wir taten dies dann von der Kneipe aus und der Wirt war unser bester Freund.
Wir steuerten dann auf das Empire State Building zu, denn wir wollten New York noch unbedingt noch bei Nacht von oben sehen. Der Anblick des Lichtermeeres von oben war wirklich beeindruckend. Schon der Versuch all die vielen Lichter zu zählen wäre schon am Lebensalter gescheitert. So weit das Auge reicht, nichts als Häuser und Lichter. Leider war auch hier die oberste Plattform wegen der Witterung gesperrt und wir konnten das ganze nur durch Glas erleben. War aber trotzdem schön.
Nun wollten wir aber den vielen Lichtern auf den Grund gehen. Wir fuhren wieder mit den Lift in Richtung Boden zurück, rannten etwas umher und fanden schließlich die Quelle aller Lichter, den Time Square. Haushohe Reklamen verbargen alles was dahinter sein mag und machten die Straße fast taghell. Und alle Leute scheinen dies zu lieben, denn es waren da nicht wenige und wir natürlich mitten drin. Kaum sind wir den Time Square einmal rauf und runter abgelaufen, da plagte uns schon wieder der Hunger und wir suchten das nächst hellste Fast-food Lokal auf. Eine Pizza auf den Teller und alle sind wieder glücklich.
Das sollte dann reichen für diesen Tag und wir sind wieder Richtung Hotel marschiert. Schnell noch ein gute Nacht Umtrunk im schwarzen Schaf (O-Ton Wirt: „Oh, my Germans are back again“) und wir begaben uns zur Bettruhe.
Dieses war der zweite Tag, doch der dritte folgt...
Tschau
Martin
letzter Update: 06.02.00